29.3.2001, Barcelona
Mir tun die Füße weh, weil ich den ganzen Tag gegangen bin. Die letzten Sonnenstrahlen erstrecken sich noch weit über den Himmel Barcelonas, und die Stadt bekommt ein Licht, wie man es aus romantischen Filmen her kennt. Wir befinden uns im "Barrio Gotico", also im Herzen dieser tausendjähringen Stadt. Von überall hört man Geschirr klimpern und Mütter, die ihre Kinder aus dem Hof zum Abendessern holen. Als wir das Cafe Royal betreten ist noch gar nichts los, ein par verträumte Studenten sitzen in einer Ecke, und irgendwo versucht ein etwas älterer Herr ein Buch zu lesen. Auf den Ledersofas fühlen sich unsere ermüdeten Körper gleich viel besser. Unsere Gin Tonics werden sofort gebracht und zu unserer Freude sind sie um einiges billiger, als wir es bisher gewohnt waren. Ich habe das Gefühl, hier ewig sitzen zu können, doch so langsam beginnt sich das Lokal zu füllen und die Musik wird lauter. Wir beschließen etwas essen zu gehen.
Als wir wieder da sind, scheint das Lokal ein anderes zu sein. Die Menschen sind gestylter und überall wird getantzt, auch da, wo wir zuvor ruhig gesessen sind. Nach einer Weile spüre ich nur noch die Musik, alles um mich herum wirkt wie eine Bühne, als ich wieder aus meinem Traum aufwache sehe ich nur noch wie alle rausgehen. Das Cafe Royal schließt seine Pforten für heute. Es ist drei Uhr morgens und eine neue Nacht hat in Barcelona begonnen. Violeta

Café Royale, C/ Nou de Zurbano 3, Barcelona