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Oktober
Passage
Ein guter Club bewegt sich wie ein Unterseeboot durch die Nacht. Alles steht und fällt mit der Mannschaft, jeder ist verantwortlich, man teilt schließlich etwas. Nun gibt es in jeder Stadt Leute, die ein so viel interessanteres Leben führen, als man selbst: Finissage, Lokaleröffnung, meist danach noch eine Premierenfeier und dann eben zum Passage-Opening. Der Raum ist völlig durchdesigned, mit freundlicher weißer Gummizellenpolsterung ausgekleidet und eben randvoll mit eben diesen Leuten. Die sind aber, trotz offensichtlicher finanzieller Unabhängigkeit, nicht randvoll, weil der Vodka Redbull fröhliche 9 Öre kostet. Und während man das verarbeitet, beziehungsweise die ersten Hochrechnungen anstellt, verschwindet der Barmann erst mal mit dem 10 Euroschein, um sich am anderen Ende der Bar mit irgendwem zu unterhalten. Nachdem klar ist, daß der nicht wiederkommt sucht man sich eine Ecke zum tanzen. Das ist gar nicht so leicht ist, denn das Openingpublikum hat sich viel zu erzählen und missbraucht den Tanzplatz als Bar. Letztendlich findet sich dann doch etwas Passendes um die gute doch zaghafte Musik zu feiern. Die junge Dame gegenüber hat jedenfalls eine ganz hinreißende Art den Kopf beim Tanzen zurückzuwerfen, was trotz öfterer Wiederholungen und vermutetem Kalkül gut kommt. Das Zuckerbrot der Musik drinnen und die Peitsche des Schnees draußen halten mich noch eine gute Weile bei der Stange, bis ich dann gegen vier mit nassen Schuhen durch diese erste Winternacht stapfe. Nico

passage
Burgring Ecke Babenbergerstrasse
1010 Wien

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